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Die Orgel der Michaelskirche in Heidenheim

Grußworte anlässlich der Renovierung im Jahre 2006, 

dem 100. Geburtsjahr von Helmut Bornefeld

 
Grußwort der Pfarrerin im Pfarrhaus bei der Michaelskirche

Sie musste lange darauf warten, wieder einmal von Grund auf renoviert zu werden. Nun 
ist die Orgel der Michaelskirche über die Sommermonate einer gründlichen Überholung 
unterzogen worden.

Orgelbaumeister Dirk Banzhaf aus Bergenweiler, unterstützt durch Vater, Onkel, Cousin 
und Sohn, war seit Juli fast täglich in der Kirche. Mussten doch alle etwa 3500 Orgelpfeifen 
ausgebaut, gereinigt, auf Mängel hin untersucht, gegebenenfalls repariert und am Ende 
in ein renoviertes Orgelwerk wieder eingebaut werden.

Es gab einen Terminplan und es gab einen Finanzierungsplan. Doch es traten Schäden 
zutage, die im Voraus nicht abzusehen waren. Den Terminplan konnte Dirk Banzhaf 
dennoch einhalten. Für seine gute und zügige Arbeit und für die stets freundliche Atmos- 
phäre danken wir ihm und seinen Mitarbeitern herzlich.

Dafür, dass das ganze Unterfangen überhaupt möglich war und dass auch zusätzliche 
Reparaturen finanziert werden konnten, ist dem „Förderverein Kirchenmusik an Paulus- 
und Michaelskirche Heidenheim e.V.“ zu danken - vor allem seinen Mitgliedern und allen 
weiteren Spendern, aber auch seinem Vorstand, Ernst Elsenhans und Friedrich Albrecht, 
und seinem Schirmherrn, Bürgermeister Domberg.

Zu danken ist auch Frau Kirchenmusikdirektorin Dörte Maria Packeiser für all ihr 
Engagement – auf der Orgelbank und „in Sachen Orgel unterwegs“. Ich bin sicher: Es 
wird ihr eine Freude sein, auf einer ebenfalls überholten Orgelbank und ganz neuen 
Klaviaturen das Instrument in der Michaelskirche wieder zum Klingen zu bringen.

Viele Menschen werden sich daran freuen dürfen bei Gottesdiensten und Konzerten; 
und auch Helmut Bornefeld würde sich bestimmt freuen angesichts der renovierten Orgel.

So möge in dieser Kirche weiterhin ein segensreiches gemeinsames Wirken möglich sein.

Pfarrerin Gabriele Mack

 

Grußwort des 2. Vorsitzenden des „Fördervereins Kirchenmusik in Michaels- 
und Pauluskirche Heidenheim e.V.“

Mit großer Freude und Dankbarkeit konnten die Gottesdienstbesucher in unserer 
Michaelskirche am vergangenen Sonntag die Wiedereinweihung der Bornefeld-Orgel 
feiern. Damit gingen drei arbeitsreiche Monate zu Ende, in denen die Orgelbaufirma 
Banzhaf das Instrument gründlich gereinigt und saniert hatte.

Noch im Juli des Jahres 2005 war völlig offen, ob die Finanzierung dieser Arbeiten 
gelingen würde, weil der Finanzausschuss der Gesamtkirchengemeinde keine Mittel 
stellen konnte.

Durch die Initiative unserer Kantorin, KMD Packeiser, wurde der „Förderverein Kirchen-
musik in Michaels- und Pauluskirche Heidenheim e.V.“ gegründet, dem es gelungen ist, 
innerhalb nur eines Jahres die notwendigen Mittel zu beschaffen.

Die Beiträge von über 50 Vereinsmitgliedern und viele kleinere und große Spenden von 
Bürgern, aber auch von Behörden und Firmen haben hierzu beigetragen.

Hinzu kamen die Erlöse aus Benefizkonzerten und kirchenmusikalischen Veranstalt-
ungen, die Frau Packeiser während dieses Jahres in großer Zahl organisierte oder 
selbst durchführte. Ein besonderes Engagement zeigte auch die Michaelskantorei, 
der Chor, der in direkter Nachfolge des ehemaligen Kirchenchores von Helmut 
Bornefeld steht. In gleicher Weise, wie in der Entstehungszeit der Orgel in den Jahren 
1966 bis 1969, machten die Sängerinnen und Sänger dieses Chores die Sanierung 
dieser Orgel zu ihrem persönlichen Anliegen und trugen durch Mitgliedschaften 
(34 unter den insgesamt 55 Mitgliedern) und Spenden wesentlich zum Gelingen bei.

Nachdem unsere denkmalgeschützte Bornefeld-Orgel nun wieder in neuem Glanz und 
mit ihrer besonderen musikalischen Qualität ihren Dienst tun kann, sage ich herzlichen 
Dank an alle, die dies durch ihren Beitrag ermöglicht haben.

Zugleich wünsche ich unserem Förderverein auch für seine zukünftigen Aufgaben viele 
Freunde und Gönner.

Friedrich Albrecht

 

Gedanken des Orgelbauers zur Renovierung der Michaelskirchenorgel

Als ich im Jahre 1997 meine Firma in Bergenweiler gründete, hätte ich nicht geglaubt, 
dass ich einmal an so einer berühmten Orgel wie der in der Michaelskirche arbeiten 
darf. Doch nach etlichen Überholungen von Bornefeld-Orgeln – z.B. Christuskirche 
Heidenheim, Klosterkirche Herbrechtingen, Nikolauskirche Gerstetten, Hermaringen 
usw. – war die Ausschreibung der Michaelskirchenorgel eine weitere Herausforderung, 
der ich mich gerne stellen wollte. Im Januar 2006 habe ich dann die Auftragsbestätigung 
der Kirchenpflege Heidenheim erhalten und war sehr erfreut, dass das Vertrauen in
meine Arbeit honoriert wurde.

Nach Vertragsabschluss wurde die Arbeit dann am 3. Juli 2006 mit drei Mitarbeitern 
begonnen und am 22. September 2006 mit der Abnahme des Instrumentes durch Herrn 
Orgelsachverständigen KMD Thomas Haller beendet.

Es wurden sämtliche Metallpfeifen ausgebürstet, mit Pressluft ausgeblasen und gewaschen. 
Die Holzpfeifen wurden ausgebürstet, ausgeblasen und feucht abgewischt. Die Zungen-
register wurden zerlegt und eventuelle Oxidationsschichten beseitigt. Das gesamte Werk 
wurde ausgesaugt und feucht gewischt. Die Klaviaturen überholte die Firma Baumgartner 
Orgelteile aus Neudrossenfeld bei Bayreuth und belegte bei allen 3 Manualen die Unter-
tasten neu mit Rinderbeinknochen. Die Beleuchtung und Elektrik wurde von der Firma 
Bauder aus Heidenheim überholt und neue Kaltlichtleuchtstoffröhren eingebaut. Die 
Prospektpfeifen polierte die Firma Wöhrle Orgelpfeifenbau in Syrgenstein und hat gleich-
zeitig die eingesunkenen Pfeifenfüße des Prospektes angelötet. Sämtliche Arbeiten 
wurden im ständigen Gedanken an den Denkmalschutz, dem die Orgel seit 2004 unterliegt, 
ausgeführt. Es sind alle mechanischen Teile der späten sechziger Jahre erhalten geblieben. 
Durch sorgfältige Justierung und Regulierung wurde die Mechanik wieder zuverlässig 
funktionierend gemacht. Die Pfeifen wurden behutsam nachintoniert und keinerlei Veränder-
ungen an Aufschnitten und Kernen vorgenommen. Lediglich durch Kernstellung und Kern-
spaltenregulierung wurde das jetzige Klangergebnis erzielt, ich hoffe im Sinne Helmut 
Bornefelds und der nachfolgenden Generationen. Einzigartig sind einige Register wie 
„Stabspiel“ und „Unruh“, die meines Wissens nirgendwo sonst auf der Welt disponiert 
wurden. Gebliebene Mängel sollte man nicht überbewerten, da es aus Sicht des Orgel-
bauers keine Orgel gibt, die perfekt ist. Aristide Cavaillé-Coll, ein berühmter französischer 
Orgelbauer des 19. Jahrhunderts, der Hunderte von Orgeln gebaut hat, antwortete auf die 
Frage nach seinem besten Instrument: „Es ist immer das Letzte, das man gebaut hat.“ 
Nach nun fast drei Monaten sind die Arbeiten abgeschlossen und die Orgel kann wieder 
für einige Jahrzehnte ihren Dienst verrichten und als funktionierende Zeitzeugin von 
hoffentlich vielen Organisten auf die Probe gestellt werden. Ich bedanke mich recht herzlich 
bei den Mitgliedern des Fördervereins Kirchenmusik in Heidenheim und bei Frau KMD 
Dörte Maria Packeiser, die stets an meine Arbeit geglaubt haben.

Dirk Banzhaf, Orgelbaumeister

 

Einige Gedanken von Helmut Bornefeld (1906-1990)

(Zur Orgeleinweihung 1969, aus dem „Memorandum“ 1986, aus „Die Michaelskirche in 
Heidenheim“)

Die These, dass eine Orgel einen bestimmten „Stil“ haben müsse, um Werke dieser oder 
jener Epoche authentisch wiedergeben zu können, halten wir für falsch. Die Grundtypen an 
Orgelregistern (Prinzipale und Flöten, Gedackte und Halbgedackte und Offene, Mixturen 
und Farbstimmen) waren zu allen Zeiten dieselben; was sich änderte, war immer nur die 
mit dem Zeitstil wechselnde Rubrizierung dieser Gegebenheiten. Wenn man deshalb heute 
eine Orgel erstellt, in der alle diese Typen in maximaler Kombinationsmöglichkeit vertreten 
sind, dann muss und wird sich für jede organogene Komposition, sei sie nun ältesten oder 
neuesten Datums, immer eine zutreffende Realisierung finden lassen. Primär orgeleigene 
Klangqualitäten kommen der Orgelmusik aller Zeiten zustatten. Und wir glauben sagen zu 
können, dass die Michaelskirchenorgel in diesem Sinn über umfassende und praktisch 
unerschöpfliche Klangmöglichkeiten verfügt. Ein sehr wesentlicher Faktor für die Auswert-
barkeit des Klangmaterials ist die technische Einrichtung einer Orgel, insbesondere ihrer 
Registertraktur. Grundsatz bei der Michaelsorgel ist, dass das optische Bild des Spiel-
tisches dem Klangbild immer konsequent entspricht, gleichgültig, in welcher Klangebene 
gespielt wird. Der Eindruck einer auffallenden Farbigkeit wurzelt hier also nicht so sehr in 
den Farben selber, als vielmehr in ihren maximal erweiterten Auswertungs- und Mischungs-
möglichkeiten. Das Instrument war zunächst unter rein gottesdienstlichen Gesichtspunkten 
zweimanualig vorgesehen. Als sich dann aber mit der Fertigstellung der Kirche zeigte, dass 
hier ein Musikraum besonderer Qualität entstanden war, fühlten wir uns doch verpflichtet, 
den Gedanken eines dreimanualigen Werkes zur Diskussion zu stellen, denn für einen 
Großteil der konzertierenden Orgelliteratur hätte die Zweimanualigkeit doch eine recht 
beengende Grenze gesetzt. Der Vorschlag fand die spontane Zustimmung und Unter-
stützung bei weiten Kreisen der Bevölkerung. Das dreimanualige Werk machte den Raum 
zur „Musikkirche“: Alle Literaturbereiche von der Gotik bis zur Avantgarde kamen hier in 
zahllosen Musiken zu adäquater Wiedergabe.

Wir hoffen, dass diese Orgel je länger je mehr aus sich selbst heraus sich rechtfertigen 
möge: als „Repräsentantin Bachschen Geistes“, die in der Michaelskirche auf Genera-
tionen hinaus für jene geistigen Werte zu zeugen vermag, deren die gefährdete Welt von 
heute dringender bedarf denn je zuvor.

 

Zur Geschichte der Orgeln in der Michaelskirche Heidenheim

Die Geschichte der Orgeln in der Michaelskirche spiegelt den Geist von fast vier Jahrhun-
derten wider. 1627 wurde die erste Orgel auf der Empore neben der früheren Kanzel auf-
gestellt. In alten Kirchenbüchern des 18. Jahrhunderts wurden so genannte Kirchenstühle
„unter der Orgel“ erwähnt. Es muss also vor 1776 eine Orgel auf der West-Empore gege-
ben haben, bevor 1777 der Orgelbauer Johannes Weimar (oder Weinmar) aus Bondorf 
bei Herrenberg eine Orgel auf einer neuen Empore im Osten erbaute. Die Chordecke 
wurde damals erhöht, damit sich der Klang der Orgel entfalten konnte. Die Orgel von 1777
hatte 12 Register und vermutlich folgende Disposition: Manual mit Gedackt 16’, 2 bis 3 
Achtfußregister und 2 bis 3 Vierfußregister, Superoktave 2’, Quinte 1 1/3’ und Mixtur; im 
Pedal vermutlich nur Subbaß 16’ und Oktavbaß 8’. Für eine Stadtkirche schien eine ein-
manualige Orgel etwas klein, so baute man 49 zinnerne, blinde Pfeifen als Rückpositiv-
Attrappe davor. Der ursprünglich vorgesehene Ausbau zu einem klingenden Rückpositiv 
wurde nie realisiert. 1796 und 1850 mussten Reparaturen an der Weimar-Orgel durchge-
führt werden, 1884 wurde das Instrument von der Orgelbaufirma Link erneuert und gänzlich 
dem Zeitgeschmack unterworfen, nur der Prospekt blieb erhalten. Die Einweihung der Pau-
luskirche im Jahre 1898 drängte die Michaelskirche in ihrer Bedeutung in den Hintergrund. 
Die große neugotische Pauluskirche wurde zur alleinigen Stadtkirche erklärt. Der Kirchen-
gemeinderat wollte Michaelskirche und Michaelsorgel verkaufen. Für die Orgel fand sich 
bald ein Käufer. Heidenheimer Bürger protestierten gegen den Verkauf der Orgel nach 
Untersteinbach bei Öhringen, konnten den Schritt jedoch nicht mehr verhindern. Die Orgel 
tut in Untersteinbach noch heute ihren Dienst. In der Michaelskirche verblieb nur die Empore 
und das Zier-Rondel, das ein Rückpositiv vortäuschen sollte. Für die Kirche fand sich glück-
licherweise kein Käufer. Die Michaelskirche wurde bald nach der Jahrhundertwende wieder 
für Sonntagsschule und Frühgottesdienste genutzt. Die Orgelbaufirma Link stellte 1912 ein 
älteres, gebrauchtes Instrument im Chor auf. Später wurde die Ostempore mit dem Zier-
Rondel von Weimar und die Interimsorgel von Link entfernt. Eine Orgel von 1880 aus Füssen 
konnte erstanden werden, die dann von 1925 bis 1966 gespielt wurde. Am 1. Januar 1937 
trat Helmut Bornefeld sein Amt als Kirchenmusiker in Heidenheim und als Orgelpfleger an. 
Vorrangig war zunächst der Umbau der Pauluskirchenorgel, die er seit 1939 mit finanzieller 
und ideeller Unterstützung seines Kirchenchores anging. 1954 war diese „Konservierung 
eines Provisoriums“ vorerst zu einem Abschluss gekommen, so dass in den Jahren 1946 
bis 1959 die über Heidenheims Grenzen weit hinaus bekannten „Arbeitstage für neue 
Kirchenmusik“ unter Leitung von Helmut Bornefeld und Siegfried Reda stattfinden konnten.
Durch viele Uraufführungen neuer Kirchenmusik wurde die Paulusorgel als Orgel, die nach 
Gesetzen der Orgelbewegung von Helmut Bornefeld umgearbeitet worden war, berühmt. 
Dass sie ein Provisorium blieb, war auch den Gönnern und Kämpfern für diese Orgel klar. 
1989 wurde die Paulusorgelfrage erneut angegangen. Das Ergebnis war ein neues Instru-
ment der Orgelbaufirma Rieger (Schwarzach/Österreich) hinter dem historischen Prospekt 
von 1898, das auch klanglich die französischen Elemente des neugotischen Baustils aufneh-
men sollte.

Nach Fertigstellen des Paulusorgelprovisoriums ging Helmut Bornefeld 1954 die Lösung der 
Michaelsorgel an. Er versuchte, den alten Prospekt von 1777 aus Untersteinbach zurück zu 
gewinnen. Leider schlug der Versuch fehl. 1965 tat sich dann eine andere Möglichkeit auf: 
In Stuttgart-Plieningen wurde ein Barockprospekt (von Fr. Schmahl 1725/26) frei, der für die 
Heidenheimer Michaelskirche erworben werden konnte. Er bildet heute die sieben Mittelfel-
der des Hauptwerkes. Pedaltürme, Unterbau, Spieltisch und Rückpositiv ergänzte der Restau-
rator Willy Eckart. Die neue Orgel wurde 1968/69 von der Firma Gebrüder Link aus Giengen 
erbaut. Sie steht seit 2004 als Bornefeld-Orgel unter Denkmalschutz

Dass eine Renovierung durch die Orgelbaufirma Banzhaf möglich war, ist allein den großzü-
gigen Spendern des Fördervereins Kirchenmusik zu danken. Die Heidenheimer lieben ihre 
Michaelskirche und zeigen mit ihrer Opferbereitschaft, dass diese Kirche als Gottesdienst-
raum und Musikkirche besondere Qualitäten aufweist. Die Sängerinnen und Sänger der 
Michaelskantorei haben wie zu Helmut Bornefelds Zeiten gezeigt, dass sie die Sorgen ihrer 
Kirchenmusiker mittragen. Der Orgelsachverständige, Herr Thomas Haller, hat mit seinem 
kompetenten Rat und seinen detaillierten Vorschlägen das Vorhaben begleitet. Alles wäre 
allerdings ohne den unermüdlichen Einsatz der Familie Banzhaf nicht möglich gewesen: 
Der Firmenchef Dirk Banzhaf hat nicht drei Wochen zusätzliche Intonationsarbeit gescheut, 
sein Onkel, Orgelbaumeister Winfried Banzhaf aus Husum, restaurierte den Balg, arbeitete 
an den neu belegten Klaviaturen und vieles mehr. Cousin Volker Bauder, Sohn und Vater 
unterstützten den Meister Dirk Banzhaf. „Für die Pflege von Qualitätsorgeln werden hand-
werkliche Erfahrung und Geschicklichkeit immer eine der schätzenswertesten Voraussetz-
ungen bleiben. Dank deshalb dem Orgelbauer, dem die Schönheiten dieser Sache mehr 
bedeuten als die materiellen Verlockungen der Industrie.“* Möge die wieder strahlende 
Michaelsorgel ihre Stellung behaupten gegenüber der großen Schwester in der Paulus-
kirche. „Gute Orgeln sind neue Lobgesänge über das Unendliche. Wenn es ihrer schon 
bisher bedurfte, Ungezählten zu Trost und Freude, dann brauchen wir sie erst recht in einer 
verarmten, gepeinigten und entgötterten Welt: keineswegs um des Unendlichen, ganz gewiss 
und einfach aber um des Menschenwillen!“ (aus Bornefelds „Orgelspiegel“, 1966)

Dörte Maria Packeiser

 

Die Orgel der Michaelskirche wurde von Herbst 1968 bis Frühjahr 1969 durch die Orgelbau-
firma Gebrüder Link aus Giengen/Brenz erbaut. Nach Plänen von Helmut Bornefeld erhielt 
sie folgenden Klangaufbau:

Pedal                                         

1. Untersatz 16’                          

2. Posaune 16’                            

3. Prinzipal 8’ (im Prospekt)     

4. Gedackt 8’                  

5. Baßzink 4fach 5 1/3’           

6. Hohlflöte 4’                   

7. Choralbaß 4’ 2’ 1 1/3’ 1’      

8. Clairon 4’                     

9. Glöckleinton 2’ 1’             

10. Tremulant Sololade       

 

Rückpositiv (I. Manual)           

11. Gedackt 8’                    

12 Hautbois 8’                    

13. Prinzipal 4’ (im Prospekt)    

14. Rohrflöte 4’                  

15. Nasat 2 2/3’                  

16. Ital. Prinzipal 2’            

17. Terznone 1 3/5’ 8/9’          

18. Sifflöte 1 1/3’               

19. Scharf 5fach 1’               

20. Tremulant RP                  

 

Hauptwerk (II. Manual)

21. Quintade 16’

22. Prinzipal 8’ (im Prospekt)

23. Gemshorn 8’

24. Kornett 3fach 5 1/3’

25. Ital. Prinzipal 4’

26. Quinte 2 2/3’

27. Oktave 2’

28. Larigot 1 1/3’ 1’

29. Mixtur 6-8fach 1 1/3’

30. Tremulant HW

 

Oberwerk (Schwellwerk III. Manual)

31. Schalmei 16’

32. Trompete 8’

33. Rohrpommer 8’

34. Harfpfeife 8’

35. Schwegel 4’

36. Waldflöte 2’

37. Stabspiel 1 1/7’ 8/11’ 16/19’

38. Schweizerpfeife 1’

39. Unruh 3fach 2/9’

40. Zimbel 4fach ½’

 

Schleifladen mit mechanischer Spiel- und elektrischer Registertraktur

Umfang der Manuale C bis c’’’’, des Pedals C bis f’

Koppeln I/P, II/P, III/P, I/II, III/II, III/I

3 freie Kombinationen

2 freie Pedalkombinationen

 

10 Gruppenzüge für verschiedene Pleno- und Farbstufen:

A:    Zungenplenum Pedal 16’, aus den Registern Nr. 2, 5, 7, 8, 9

B:    Plenum Pedal 16’, aus den Registern Nr. 1, 3 bis 5, 7

C:    Plenum Rückpositiv 8’, aus den Registern Nr. 11, 13, 16, 19

D:    Kornett Rückpositiv 8’, aus den Registern Nr. 11, 14 bis 18

E:    Plenum Hauptwerk 8’, aus den Registern Nr. 22, 25 bis 29

F:    Gesamtplenum 16’, aus den Registern Nr. 1, 3 bis 5, 7, 11, 13, 16, 19,

         21, 22, 25 bis 29, 33, 35, 36, 40 und allen Koppeln (01 bis 06)

G:    Zungenplenum 16’, aus den Registern Nr. 2, 5, 7 bis 9, 12, 15, 18, 19,

        21, 22, 25 bis 29, 31 bis 33, 35, 36, 38, 40, 01 bis 06

H:    Tutti, aus allen Register und Koppeln außer den Registern 

        6, 14, 17, 34, 37, 39

I:      Plenum OW, aus den Registern Nr. 33, 35, 36, 40

K:    Zungenplenum Oberwerk 16’

       aus den Registern Nr. 31, 32, 35, 36, 38, 40

   
Kirchenmusik Heidenheim

(c) 2009